Kroatien - Testreise
Tagtraum - Langsam schaukle ich dem Tag entgegen, hänge meinen Gedanken nach und ziehe die wärmende Decke noch etwas enger um mich. Mein Blick bleibt auf einem Fischerboot hängen. Gemächlich gleitet es über das unendliche Blau, beleuchtet von der goldenen Morgensonne. Ein schönes, ein friedvolles Bild.Auf der langen Insel (Dugi Otok) haben wir, einer Empfehlung sei dank, gefunden, was wir gesucht haben- einen Stellplatz direkt am glasklaren Meer, ein kleiner Kieselstrand, Bäume, die Schatten spenden, genug Platz um uns für einige Tage einzurichten und das Leben draussen zu erproben. Und all dies gratis!
Unterwegs - Ganz so idyllisch und nach unserem Geschmack waren die Plätze jedoch nicht immer...
Bei unserem ersten Stopp auf der Insel Krk standen wir zwar auch direkt am Meer, doch entsprach es nicht den Bildern im Kopf, welche wir von Kroatiens Meer hatten. Dennoch, die Tatsache gestern noch auf dem schneebedeckten Flüela-Pass gefroren zu haben und heute barfuss im Meer zu stehen, beflügelte uns.
Weiter nach Cres-Losinj. Eine Doppelinsel. Schön zwar, mit kleinen, verschachtelten Dörfern über hohen Klippen, aber auch mit einer Unzahl an Campingplätzen und vielen Schildern, die freies Campen unmissverständlich nicht erlauben.
Zwar begleiten uns bei der Rückfahrt auf das Festland keine Delfine, wie ab und zu vorkommend, dennoch macht sich auf der weissen Fähre der Jadrolinka, Ferienstimmung breit. Die Sonne lacht, das Meer glitzert und wir sind voller Entdeckungsdrang.
So finden wir an der Riviera von Makarska dann das Gesuchte: am Strassenrand hängt das Schild einer barbusigen Schönheit, mit dem Hinweis auf den Buddha-Beach. Hier dürfen wir direkt oberhalb eines geschwungen Strandes in den Büschen stehen, den Blick über die Bucht. Unbezahlbar die Sonnen- /auf und -untergänge, wenn all die einheimischen FKK-Gäste bereits entschwunden sind! Ein Plattfuss auf matschigem Untergrund mindert die Stimmung ein wenig, doch schnell ist das Reserverad montiert (minus ein Schneide-Brettchen) und eine Garage inklusive Deutsch sprechendem Mechaniker gefunden. Spätestens als wir dann abends die Crevetten in Weisswein-Sauce mit Baguette auftunken ist die Welt wieder in Ordnung. Auch der Sternenhimmel funkelt heute noch schöner.
Am richtigen Platz - In Hvar geben wir uns ganz der Architektur hin, schlendern durch Gässchen, bestaunen die im venezianischen Stil erbaute Häuser und erhaschen Blicke in den Alltag der Inselbewohner. Wie es wohl ist, hier in diesem doch sehr touristischen Städtchen zu leben? Für Danka die uns kurz darauf in ihrem kleinen Restaurant bewirtet ist es "ihr Platz in der Welt". Die sprachbegabte Kroatin, arbeitete einige Zeit in Deutschland und reiste danach an die schönsten Ecken der Welt. Um zu erkennen, dass ihre Heimat Hvar, ihr Platz ist und sie genau hier leben möchte. Wir hätten genau die richtige Zeit für einen Inselbesuch gewählt; der grosse Rummel sei bereits vorbei, das Meer noch genügend warm und auch Platz in Restaurants sei stets zu finden. Dies deckt sich mit unseren Empfindungen. Wir sind froh um die Ruhe, auch wenn es sich manchmal anfühlt, als seien wir zu spät zur Party gekommen...
Aussichten - Nichts geht über den Duft frisch aufgebrühten Kaffees! Ich raffe mich auf und verlasse die bequeme Hängematte. Zeit Andy zu begrüssen und den Teig für die Frühstücksbrötchen zu kneten, immer mit Blick aufs Meer, wärmende Sonnenstrahlen im Gesicht. Genau so, möchten wir den Tag beginnen und die Vorfreunde auf unser "richtiges" Abenteuer steigt ins Unermessliche!
Mehr dazu ab Mai;-)
