Rückblick - USA

In Zahlen
Reisetage: 83
Reisezeit: 12.09.2014 - 05.12.2014

Gefahrene Kilometer: 16'403
Längste Strecke pro Tag: 566 km (Kalifornien)

Anzahl Steinschläge in Windschutzscheibe: 1, inklusive 20 cm langem Riss
Anzahl Nächte frei gestanden: 56
Anzahl Nächte auf Campingplatz: 24
Von einem Schlafplatz weggeschickt worden: 2x (Cannon Beach und San Francisco)

Teuerster Diesel: 1.115$
Günstigster Diesel: 0.89$

Land - Die USA erlebten wir als noch abwechslungsreicher als Kanada, mit etwas mehr Einmaligkeiten. Eine wilde Küste entlang dem Highway Number 1, Regenwald in Washington, eindrückliche Nationalparks wie den Yellowstone, Grand Canyon oder das Death Valley, funkelnde Casinos und sagenhafte Städte wie San Francisco.
Dachten wir anfangs, die USA seien im Vergleich zu Kanada «klein», so wurden wir schnell eines Besseren belehrt. Auch hier muss viel gefahren werden, wenn man das ganze Land sehen möchte. Oft war die Routenwahl nicht einfach, da eine unglaubliche Fülle an Nationalparks, State Parks, National Monuments und Städten geboten wird. Neben den typischen Touristenzielen lassen sich auch (noch!) unbekanntere Gegenden wie das Grand Staircase Escalante National Monument oder die Vermillion Cliffs erkunden, wo Abenteuer möglich sind. Wir erlebten Stille, Einsamkeit und Natur pur, wie wir es uns nicht hätten vorstellen können und in den USA nicht erwartet hätten. Uns begeisterte insbesondere Utah, wo wir viel Zeit verbrachten, in Kalifornien rannte uns etwas die Zeit davon und wir mussten gewisse Orte weglassen.
Die Reisezeit empfanden wir als gut. Die Besucherzahlen waren auch in den bekannten Nationalparks erträglich und die Temperaturen tagsüber angenehm warm. Vor allem zum Wandern ideal. Die Abende und Nächte waren öfters kalt, Schnee und Eis sahen wir mehrmals. Das haben wir uns etwas anders vorgestellt, es war aber erträglich.

Unsere persönlichen Top 5 Erlebnisse in den USA
  1. Yellowstone NP
  2. «The Wave»
  3. Death Valley NP
  4. Grand Staircase Escalante National Monument
  5. Las Vegas

Menschen - Die Amerikaner erlebten wir als freundlich, wenn auch zurückhaltender als in Kanada. Zwar wurden wir oft angesprochen, die Gespräche blieben aber meist oberflächlich und kamen selten über das Woher und Wohin hinaus. Vielleicht begegneten wir den Amerikanern nicht ganz so vorbehaltlos wie den Kanadiern, wer weiss…
Da wir mehrmals danach gefragt wurden: auch alle Polizisten/ Sicherheitsleute waren äusserst korrekt und hilfsbereit.

Schlafen - Schöne Schlafplätze in der Natur liessen sich überall finden, es war gar einfacher, als in Kanada! Die Ausnahme ist der Highway Number 1, wo es schwierig ist einen Stellplatz zu finden und die Campingplätze ausserordentlich teuer sind. Wir waren nur wenige Nächte da und sind in’s Hinterland ausgewichen.
Das Pendant zu den Recreation Sites in Kanada ist in den USA das «BLM-Land» (Bureau of Landmanagement = öffentliches Land, das allen gratis zur Verfügung steht) und die National Forests (wo campen gratis oder für wenig Geld erlaubt ist).
Zur Not schläft es sich auch auf den meisten Walmart Parkplätzen gratis und oft trifft man auf Gleichgesinnte. Ganz so gut wie in Kanada sind sie nicht auf Camper eingestellt, Fast Food-Lokale mit Toiletten, welche 24 Stunden offen sind, finden sich aber auch hier. Achtung, nicht auf allen Walmart’s ist campieren erlaubt.
Eine gute Übernachtungsmöglichkeit sind Casinos. Nicht unbedingt besonders ruhig, aber oft mit Internet, gratis Getränken, preiswerten Buffets und gratis Start-Spielguthaben. Wenn alles nach Plan läuft, kommt man mit mehr Geld heraus, als man hinein gegangen ist;)
unsere Stellplätze
Campingplätze sind eher teuer und kosten schnell zwischen 20 und 40 Dollar (Stand 2014). Sehr einfache Campgrounds in den Nationalparks oder National Forest’s mit Plumpsklos, aber ohne fliessendes Wasser kosten in der Regel um 10 Dollar (Stand 2014).

Sicherheit - Wir fühlten uns in den USA jederzeit sehr sicher und erlebten glücklicherweise keine einzige unangenehme Situation.
Einmal wurden wir von der Polizei weggewiesen (in Cannon Beach), da im ganzen Ort campieren verboten war (das Schild haben wir grosszügig übersehen). Ein weiteres Mal wurden wir in der Nähe von San Francisco weggewiesen. Beides mal wurden wir verwarnt, aber sehr freundlich behandelt.

Essen - In den USA kochten wir fast immer selbst. Die Preise für Lebensmittel sind deutlich günstiger als in Kanada. Gutes Brot zu finden, ist auch hier schwierig und Milchprodukte sind möglichst fettfrei. Mit ein wenig ausprobieren findet man seine Favoriten.
Grundnahrungsmittel lassen sich nach unseren Erfahrungen am günstigsten im Walmart finden. Gemüse und Früchte kauften wir am liebsten auf lokalen Märkten, bei Farmern, Safeway, Wholesale, Fred Meyer oder Vons. Eine Mitgliederkarte zu eröffnen kann sich lohnen.

Unsere 5 liebsten Reise-Gerichte in USA
  1. Pasta mit Zucchetti-Streifen (Sparschäler), Olivenöl und Knoblauch
  2. Hashbrowns (Rösti)
  3. Pfannenpizza
  4. immer noch Quinoa
  5. Selbstgemachte Burger mit karamellisierten Zwiebeln

Strassen - Bei den Strassen gab es keine Überraschungen. Sie waren gut in Schuss, es sei denn, sie sind als 4x4 Piste ausgeschildert, dann ist es wirklich eine 4x4Piste.

Diesel - Die Dieselversorgung empfanden wir im ganzen Land als ausreichend. Es gibt allerdings Strecken, wo die Tankstellen rar sind, im Death Valley etwa. Auch hier wird darauf hingewiesen, wenn länger keine Tankmöglichkeit besteht. Wie in Kanada, empfiehlt es sich bei älteren, europäischen Autos Diesel Conditioner zu verwenden. (siehe auch forum.buschtaxi.org). Die beste Erfahrung machten wir mit «Diesel Kleene» von Power Service (erhältlich bei Walmart).

Autoversicherung - Die Auto Haftpflicht-Versicherung haben wir über Seabridge abgeschlossen. Kostspielig zwar, aber uns war es wichtig in Kanada und den USA gut abgesichert zu sein und einen deutschen Ansprechpartner zu haben. Als grossen Nachteil empfinden wir, dass die Versicherung wenig flexibel ist - so kann sie nur 3-monatsweise abgeschlossen werden. Im Vergleich ist sie auch teuer.

Duschen und Waschen - Die teureren Campingplätze verfügen meist über Duschen, oft müssen sie aber noch zusätzlich bezahlt werden (was wir immer etwas dreist finden). Meist sind es Münzautomaten (1$ für 4 Minuten). Das gleiche gilt für Waschmaschinen auf Campingplätzen. Auf den Campingplätzen in den Nationalparks gibt es normalerweise kein Wasser.
Duschen lassen sich aber auch bei grossen Tankstellen (Travel Center) und manchmal Motels oder sonstigen Unterkünfte finden (public showers). Unbedingt erst nach dem Preis fragen. Öffentliche Waschsaloons finden sich überall in den USA.

Internet - Internet gibt’s auf vielen privaten Campingplätzen, bei Fastfood-Ketten, wie Mc Donalds, Starbucks usw., sowie den meisten Visitor Center.

Links
BLM(Bureau of Landmanagement
US Nationalpärke
US Forest Service
Amerikanischer Automobilclub (Gratis Karten und Infos, wenn man TCS Mitglied ist)