Sandburgen

Die grössten Blumen der Welt - Huaraz verlassend, wartet ein weiterer Teil des Huascaràn Nationalparks darauf entdeckt zu werden. Rechtzeitig zum unglaublichen Abendlicht erreichen wir ihn. Es reicht noch für ein paar Fotos, bevor uns der kühle Wind nach drinnen treibt.
schöne Anfahrt zu den Riesenblumen... dunkle Wolken auf der einen Seite... ... goldenes Abendlicht auf der anderen sagenhaft... ... aber kalt! und noch eines

Am nächsten Morgen steht dem Entdecken des weitläufigen Tals mit den Riesenblumen nichts mehr im Wege. Die «Puya Raimondii», die wie die Ananas zu den Riesenbromelien gehört, hat mit bis zu 8m den längsten Blütenstand der Welt. Sie kann bis 12 Meter hoch und 100 Jahre alt werden. Nur ein einziges Mal blühen die ungefähr 10’000 Blüten der Pflanze, danach stirbt sie ab.
Wir haben das Glück, die Puya Raimondii in Blüte zu erleben, was uns mindestens genauso erfreut, wie die vielen Vögel, die sich an ihrem Nektar laben.
Kolibri im Paradies Puya Raimondii Blätter von Nahem der Schnee ist nah... klares Wasser sooo gross ist sie Blütentraum Begegnung unterwegs unzählige Blüten abgestorbene Exemplare

Fehlkalkulation - Wir überqueren ein weiteres Mal die Anden, noch ein Pass wartet. Als ob die Aussichten alleine nicht schon spektakulär genug wären, setzen wir einen drauf und schauen ungläubig zu, wie sich der rote Strich der Tankanzeige mehr und mehr nach links bewegt… Wird das reichen?!
Kein einziges Fahrzeug begegnet uns auf dieser abgelegenen Strasse, ja, wir wissen gar nicht, ob sie auch wirklich durchgehend befahrbar ist. Kleinere Bäche müssen durchquert und Steine weggeräumt werden, der Schnee ist nah. «Warum haben wir denn nicht etwas mehr getankt…?!» «Wieso geht der Strich viel schneller als sonst nach links…?!» «Aber du hast gesagt, das reicht für diese Strecke…» Die Nerven liegen blank und fast gerät die unglaubliche Landschaft mit dem Weitblick über farbige Täler und unzählige Bergspitzen in Vergessenheit. Bereits ist ausgemacht, wer auf die «Diesel-Wanderung» gehen müsste (ich), da wird klar - wir schaffen es zumindest bis zur geteerten Hauptstrasse! Puuhh! Besser als mitten im Nirgendwo stehen zu bleiben. Die Gemüter beruhigen sich und die Strasse führt nach unten, soweit wie möglich lassen wir unseren Toyo rollen. Unglaublicherweise erreichen wir irgendwann das rettende Ziel - die Tankstelle! Tja, auch nach vielen Tagen unterwegs, lernt man nie aus;)
wir verlassen das Tal... ... ein Blick zurück wieder geht es in die Höhe Zora macht ihre Sache gut Wasserläufe sorgen für Leben einsame Strasse unendliche Bergwelten wir staunen Rückblick es wird immer felsiger auf der Passhöhe

Freund und Helfer - Mit der Polizei, deinem Freund und Helfer, haben wir bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Meist werden wir durchgewunken. In Peru hingegen werden wir ausgesprochen oft kontrolliert, müssen alle Ausweise und Dokumente zeigen, obwohl die guten Herren dann meist gar nicht wissen was anzufangen damit…
Auf der Strasse dem Meer entlang, fahren wir zwar wie nötig mit Licht, dummerweise aber nur mit dem Parklicht. Darauf werden wir hingewiesen, der Bussenkatalog wird gezückt und das Angebot über die «Strafe» zu verhandeln, steht auch bereits. Wir bleiben standhaft und erklären immer wieder, dass wir ja Licht haben. Zum Glück fehlt es den Beamten an Geduld und wir dürfen weiter.

Schlemmereien - Die grauen, bebauten Küstenorte können uns zu keinem Stopp hinreissen und wir beschliessen bis Lima durchzufahren. Als wir uns durch die Hauptstadt schlängeln ist es bereits dunkel, dennoch finden wir das «Hitchhiker Hostel» im Miraflores Quartier auf Anhieb. Es ist ein super Quartier: Sushi Bar, deutsche Bäckerei mit Laugenbrötli, der Supermarkt Wong und ein neues Lieblingscafe, alles um die Ecke. Genau, wir machen vor allem eines in Lima - wir schlemmen uns durch die vermissten Köstlichkeiten! Dazu lauschen wir den Afrika-Geschichten von Anneke und Jan, Reisenden aus Holland, die Stunden verfliegen nur so.
Sushi-Time Transportmittel die Küste im Hintergrund Strassenkunst

Tierwelten - Ein letzter Grosseinkauf und weiter der Küste entlang in den Paracas Nationalpark. Hier lassen sich viele Vögel beobachten, purpurne Sandstrände entdecken und Klippen bewundern. Auf Sandpisten kann man zudem die Grenzen des eigenen Fahrzeuges testen. Ich hätte schwören können, dass diese eine Schräglage zu viel des Guten war… aber da hab ich Zora glatt unterschätzt!
Sehr schade nur, dass, wie an einigen anderen Orten in Peru auch, die Sicherheit auf wackligen Beinen steht. Bewaffnete Überfälle auf Besucher fanden hier leider schon statt.
im Paracas NP hat es viele Vögel... ... sehr viele!!! malerische Buchten... und Boote Möwen... ... wo wir hinschauen sind sie Kormorane... Tölpel diese Augen... keine Ahnung, was das für welche sind, aber schön bunt sind sie! wilde Küste... ... mit purpurnem Sand coole Pisten! dieser Blick... ... da bleiben wir Strandbummel was für Aussichten! malerische Küste... ... gleich noch einmal, diesmal mit Vogel ein fantastischer Tag verabschiedet sich... ... in bunten Farben

Peru, Peru - So schön die Landschaften, so positiv die meisten Begegnungen… Ein erstes Mal erleben wir in Peru auch das, was andere Reisende mit «einem Brett vor dem Kopf haben» gemeint haben. Gefangen in der eigenen Wirklichkeit, geht die Fähigkeit sich auf andere einzulassen, mitzudenken und oder gar einen Service zu erbringen, verloren. Unsere alltäglichen Besorgungen führen uns unsere Toleranz- und Geduldsgrenze vor Augen. Das Wort «esperar» = warten/hoffen wird zum Synonym eines ganzen Landes. Das eigentlich so positive Bild erhält ein paar Risse.

In der Oase - Nichtsdestotrotz ist Peru landschaftlich eine Wucht und die Abwechslung ist enorm.
Huanchina, ein Ort, der uns vor allem von oben gefällt - von ganz oben. Wie sich die immergrüne Oase aus dem Morgennebel schält, sieht von der Spitze einer Sanddüne am besten aus. Von hier ist der herumliegende Abfall ebenso wenig zu sehen, wie die Tatsache, dass die Infrastruktur etwas in die Jahre gekommen ist…
Der Rückweg lohnt sich und braucht wenig Zeit. Die Düne herunter zu rennen, fühlt sich beinahe wie fliegen an!
die Oase Huanchina schält sich aus dem Morgennebel on top! auf der Düne scharfe Linie die Oase von oben... wer sieht Zora? runter im Sauseschritt! Juhu! Schlafplatz vor dem Schweizer Hotel wenn wir selber hätten fahren dürfen...

Die Linien - Wir spulen ein paar Kilometer auf der Panamericana ab, einfach weil man da am schnellsten Vorwärts kommt. Es ist heiss und die Strecke verspricht wenig Abwechslung. Abgesehen von Baumwollfeldern und ein paar Linien. Die berühmten Linien von Nasca liessen sich mit kleinen Flugzeugen überfliegen oder, zumindest ein paar davon, von Aussichtstürmen bestaunen. Natürlich sind das zwei ganz und gar unterschiedliche Erlebnisse, uns reicht die Billigvariante. Die Frage, wie die kilometerlangen Figuren so präzise gezeichnet werden konnten, beschäftigt uns dann aber doch ein Weilchen…
Baumwolle Aussichtsturm ein paar der Linien

Berg und Tal - Wir lassen die Hitze hinter uns und fahren wieder in die Höhe. Über unzählige Hügel und Berge. Verschwenderisch vielen Kurven. Mit Ausblicken auf Felder, angelegt als Terrassen. An Orten, die so steil sind, dass wir uns kaum vorstellen können wie sie bewirtschaftet werden. Teilweise sind sie seit Jahrzehnten an Ort und Stelle.
Vicuñas kreuzen unseren Weg, bevor sich der Tag farbig verabschiedet. Noch immer sind wir auf über 4000m, wo wir nicht übernachten wollen, denn das verspricht eine kalte und ungemütliche Nacht. Wir fahren weiter und weiter, bis wir endlich in tiefere Lagen kommen.
wieder geht es in die Höhe... eine Geissenherde kommt uns entgegen Tourist was für eine Strasse neugierige Vicunas Snack unterwegs - Riesenpopcorn mit Caramel einfacher Stall, einsames Leben auf 4000m im letzten Licht des Tages glühende Berge... ... vorbei an Seen auf über 4000m weiter und immer weiter... Manuel, der nette Hotelbetreiber Terrassenbau bis in schwindelerregende Höhen tiefes Tal

Wir sind kurz vor Cusco, uns erwarten DIE touristischen Highlights Perus. Ob’s uns gefällt, oder ob das eine oder andere doch eher eine Touristenfalle ist - im vierten und letzten Bericht aus Peru.

Rene Mehmann

2016-04-08 15:03:25

Liebe Sabine, lieber Andy
Herzlichen Dank auch für diesen tollen Bericht und die schönen Fotos. Ihr schreibt so fesselnd, dass ich die Berichte immer in einem Guss lessen muss und die Fotos anschliessend einwirken lasse. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Gefühlslage bei schwindendem Tankinhalt äusserst angespannt ist. Umso schooner wenn alles aufgeht. Und bis jetzt geht Eure wunderbare Reise ja wirklich voll und ganz auf. Geniesst es weiterhin! Liebste Grüsse Rene Mehmann/Papi

Sabine

2016-04-19 21:57:11

Daaaanke lieber Papi, fürs Lesen und Mitdabeisein 3
Ja, wir sind glücklich und dankbar wie unsere Reise verläuft und geniessen jeden Moment. Bis bald wieder


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